Die jährliche Organisation der Freisinger Gartentage nimmt einen kleinen, für mich jedoch bedeutenden Teil meiner Arbeitszeit in Anspruch. Seit mehr als 20 Jahren gestalte ich mit meinem Team als selbständige Landschaftsarchitektin im In- und Ausland exklusive Hausgärten, Wohnanlagen, Freianlagen zu Verwaltungsgebäuden, Gewerbe- und Industrieanlagen aber auch Kinder- und Schulgärten, Friedhöfe, Parkanlagen und Stadtplätze. Auch in der Planung anspruchsvoller Innenraumbegrünungen können wir auf einen reichen Erfahrungsschatz zurückgreifen.
Mittlerweile sind unsere Gärten vielfach in Magazinen, z. B. in Architektur und Wohnen, in GartenDesign, Der Gartenbau u. w. sowie in Büchern z. B. in The Royal Mile, NAi Publishers 2008 und Moderne Gärten, Callwey 2009, publiziert.
Darüber hinaus bin ich die deutsche Repräsentantin von Perennial Perspectives, einem internationalen Freundeskreis, der sich der Förderung der Gartenkultur widmet. Ich verfasse Artikel für Fachmagazine im In- und Ausland, halte Fachvorträge und organisiere Veranstaltungen, u. a. im Juli 1995 in Freising das internationale Symposium "Stauden im Lebensbereich Stadt" und veranstaltete Ausstellungen, u. a. für den Verein ARCHITEKTUR AKTUELL Freising e. V. im März 2001 die erfolgreiche Wanderausstellung "Minimalist Gardens", die auch in Hamburg und Kempten gezeigt wurde.
2005 war ich mit der Gestaltung der 13. Rosenschau im Botanischen Garten München, die unter dem Motto "Rosen für Europa" stand, betraut. Als besonderer Höhepunkt dieser Rosenschau entstand im Botanischen Garten unter meiner Projektleitung der Rosengarten "Hortus conclusus" des bekannten englischen Gartenarchitekten Christopher Bradley-Hole. Der Garten war eine großzügige Schenkung des Department of Private Affairs von Shaik Zayed Bin Sultan Al-Nahyan (Vereinigte Arabische Emirate).
Mit Christopher Bradley-Hole arbeiten wir an verschiedenen Gartenprojekten aber auch an Gärten für Gartenschauen. So war unsere "Roseninsel", die wir 2002 für Schloss Ippenburg gestalteten, ein großer Erfolg. Die 31 Meter lange, 17 Meter breite und 3 Meter hohe ausschließlich mit weißen Rosen berankte Weidenkonstruktion entwickelte sich für Jahre zum Besuchermagneten für die dortigen Gartenfestivals. 2010 schufen wir im Rahmen der Landesgartenschau Bad Essen auf Schloss Ippenburg mit dem Entwurf "Amazing" erneut gemeinsam ein Gartenjuwel auf Zeit.
Seit Juni 2013 trägt im Park von Schloss Ippenburg das Rosarium 2000+ unsere gemeinsame Handschrift. In 12 Gevierten sind die seit 2001 Jahr für Jahr eingeführten Rosen nach Farben geordnet ausgestellt. Die Struktur der Beete ist durch Gemälde von Piet Mondrian inspiriert. Das Rosenmuseum wurde am 20. Juni 2013 eröffnet.
Zuvor in 2008 gestalteten wir im Rahmen der Triennale in Apeldoorn, Holland, die "Red Border". Diese war, überwiegend mit rot-blühenden Sommerblumen und einjährigen Gräsern bepflanzt und Teil der "Royale Mile", einer 1,6 Kilometer langen Sommerblumen-Rabatte, für die 13 internationale Planer unterschiedliche Beete gestaltet haben.
Daneben ist mein Büro auch in der übergeordneten Bauleitplanung, wo wir für öffentliche Auftraggeber zu Bebauungsplänen die entsprechenden Grünordnungspläne mit Umweltberichten und saP erstellen, versiert.
Bei all diesen verschiedenen Aktivitäten werde ich tatkräftig, professionell und engagiert von lieben Kolleginnen, von studentischen Hilfskräften und Praktikanten unterstützt.
Wir lieben unseren wirklich besonders schönen Beruf und stellen uns gerne immer neuen ungewöhnlichen Planungsaufgaben. Dabei erfahren wir eine tiefe Erfüllung in der Gestaltung unserer Umwelt und haben viel Freude an der gemeinsamen Arbeit.
In dieser ist es uns ein großes Anliegen und eine gern angenommene Herausforderung die Eigenart der jeweiligen Orte zu erfassen, die Vorlieben und Bedürfnisse der Menschen, der späteren Nutzer zu erspüren und ein Gefühl für die Architektur der Gebäude und deren Lage im Raum und in der Landschaft zu entwickeln.
Dabei spielt im Garten, und das gilt im gleichen Maße für jeden Freiraum, der Faktor Zeit eine Hauptrolle. Anders als ein Gebäude ist ein Garten am Ende seiner Fertigstellung erst am Beginn seiner Entwicklung. Um sich zu entfalten bedarf er kontinuierlicher und fachkundiger Pflege und liebevoller Zuwendung. Das Wachstum der Pflanzen, ihre Besonderheit und ihr Konkurrenzverhalten muss ebenso achtsam in den Planungsprozess einbezogen werden, wie die sich mit den Jahren verändernden Anforderungen der Bewohner. Die Bauherren müssen daher von Anfang an mitgenommen und behutsam an den Garten, seine Gestaltung und seine Pflanzen herangeführt werden.
Je früher wir Landschaftsarchitekten in den Planungsprozess eingebunden werden, desto größer ist unser Einfluss: auf Lage und Einbindung der Gebäude in das Gelände, auf den Erhalt von Gehölz- und Baumbestand, auf die Orientierung der Räume und damit auf die Vernetzung zwischen Gebäude und Garten, aber auch auf die optimierte Situierung von Parkplätzen und Garagen, auf die Farbgestaltung, die Verwendung von Materialien oder auch die Beleuchtung.
Ein guter Garten beinhaltet für mich eine spannende Abfolge von Räumen, die ihren Anfang in den Gebäuden nimmt. Die raumbildenden Elemente (Hecken, Mauern, Glaswände, Bäume, Sträucher und Gräser) erlauben Aus-, Ein- und Rückblicke. Weite und Großzügigkeit werden suggeriert und Lust auf das Gesamte, aber auch auf den nächsten Gartenteil geweckt. Lästiges wird geschickt ausgeblendet – Schönes in den Garten mit einbezogen.
Die in sich geschlossenen und miteinander verbundenen Gartenräume, den Gebäuden zugeordnet, bieten Raum für die unterschiedlichsten Bedürfnisse, Launen, Leidenschaften und Funktionen. Da gibt es den Küchengarten, den Kinder- oder den Sonnengarten, den Frühlingsgarten oder den Rosen-, Gräser- und Obstgarten, gar den "Pool"garten – sie alle animieren zum Aufenthalt im Garten an Plätzen mit je unterschiedlichen Qualitäten.
Innerhalb seines Gerüstes aus raumbildenden Elementen ist der Garten wandelbar – der Spielgarten mit Schaukel und Sandkiste wird später zum Blumenparterre. Der gute Garten bietet Platz für fröhliche Gesellschaften und Orte des Rückzugs und der Stille. Ein jeder Bewohner findet darin seinen speziellen Lieblingsort im Garten.
Nach meinem Verständnis extensiviert sich ein gelungener Garten vom Gebäude hin zur umgebenden Landschaft – je näher am Haus desto "gebauter", je weiter hin zur Grenze, zur umgebenden Landschaft, desto "natürlicher". Eine Ausgewogenheit zwischen Gebautem und Lebendigem erzeugt Harmonie.
Einheit von Haus und Garten oder Kontrast zwischen beiden? Es kommt auf die Situation, vor allem aber auf den Ort und auf die Gestaltungsansätze und Mittel an. Wie schön wirkt ein modernes Haus inmitten einer naturnah gestalteten Landschaft, wie überzeugend kann ein moderner, minimalistischer Garten mit einem historischen Gebäude harmonieren! Wir arbeiten gern mit Architekten und Innenarchitekten, empfinden die Zusammenarbeit als "gegenseitig sehr inspirierend" – zum Wohle der Bauherren und im Interesse der Gesamtergebnisse. Bilden Haus und Garten eine Einheit, so wirbt das für beide.
Pflanzen sind für mich das wichtigste Ausdrucksmittel unseres Metiers. Eine profunde Pflanzenkenntnis, das Wissen um ihre Herkunft, ihre Ansprüche und das Geschick ihrer Vergesellschaftung sind unabdingbar. Am liebsten sind mir deshalb diejenigen Bauherren, die durch den neuen Garten und seine Bepflanzung zum Gärtnern animiert werden. Einige haben sich zu richtigen Experten entwickelt und kennen ihre Pflanzen, weil sie täglich mit ihnen umgehen, mittlerweile besser als ich.
So soll es sein, das ist das schönste Kompliment und stellt sicher, dass sich die Gartenanlagen zu dem auswachsen, was von Anfang an unsere Intention war.
Mehr über uns erfahren Sie direkt unter meiner Büroadresse:
Anita Fischer Landschaftsarchitektin
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